Nachrichten aus der Kategorie „Gemeinde“

    Jubilate


    Jubilate – Jubelt! Jubilate ist der Sonntag der Neuschöpfung: Erinnerung an die erste Schöpfungsgeschichte, Jubel über die Auferstehung als Neuschöpfung, Hoffnung auf den verheißenen neuen Himmel und die neue Erde.


    Die neue Schöpfung


    „Jubilate – Jubelt!“ Wie leicht ist es, im Frühjahr in den Jubel der erwachenden Natur einzustimmen. Ihr Wiederaufblühen wird in der Osterzeit zum wunderbaren Sinnbild der Auferstehung.


    Schöpfung und neues Leben sind Themen des Sonntags Jubilate. Er erzählt von der guten Schöpfung am Anfang, von dem von dem schöpferischen Spiel der Weisheit vor Gott, aber auch von der Vorläufigkeit der Schöpfung. Auch Christen sind der Vergänglichkeit unterworfen. Und doch haben sie bereits eine Ahnung von neuem Leben. Denn Jesus ist auferstanden. Für den, der daran glaubt, hat der Tod seine Endgültigkeit verloren. Neu zu werden ist möglich, auch hier und heute. Wer an dieser Hoffnung festhält, dem wächst Stärke zu. Denn wie der Weinstock seinen

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    Misericordias Domini


    „Ich bin der gute Hirte“, sagt Jesus: der zweite Sonntag nach Ostern ist der Hirtensonntag. Die Schafe kennen die Stimme des Hirten – und er sorgt für sie und lässt, wenn es nötig ist, sein Leben für die Schafe.


    Der gute Hirte


    Manchmal wünsche ich mir das: einen, der für mich sorgt, der mir den rechten Weg zeigt und mich unbeschadet durch Gefahren führt, einen, der meinen Durst nach Leben stillt und nach mir sucht, wenn ich verloren gehe.


    Jesus, der „gute Hirte“ steht im Zentrum des zweiten Sonntags nach Ostern. Das Urbild des Schäfers spricht Kinder wie Erwachsene an. Das Neue Testament bekennt Christus als den guten Hirten, der das Verlorene nicht aufgibt und der sein Leben für das ihm Anvertraute lässt. Jeder einzelne zählt. Die biblischen Texte warnen aber auch vor schlechten Hirten, die nur an ihr eigenes Wohl denken, bei Gefahr davonlaufen und das Schwache nicht stärken. Da gilt es, sich an den guten Hirten zu halten und nach seinem Beispiel

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    Quasimodogeniti


    „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben“: Der „ungläubige Thomas“ konfrontiert uns mit dem Wunsch, Glaubensinhalte zu sehen und zu verstehen. Der Glaube an die Auferstehung aber richtet sich nicht auf eine beweisbare Tatsache. Er ein Vertrauensakt.


    Glauben, nicht wissen


    „Ich glaube nur, was ich sehe“, sagen viele. Was ich mit dem Verstand fassen kann, was ich bgreifen kann, nur das hat Bestand. Auferstehung? Das passt da nicht hinein. Auch viele Jünger konnten die Botschaft von der Auferstehung Jesu zunächst nicht glauben.


    Wo war der Beweis? Wo die logische Erklärung? Der erste Sonntag nach Ostern (Quasimodogeniti) erzählt davon, wie Jesus den Zweiflern und Skeptikern entgegenkam, sich anfassen ließ und gemeinsam mit ihnen aß. So konnten sie später auch glauben, was sie nicht sahen: die unsichtbare Gemeinschaft mit Christus. Schon jetzt haben Christen Anteil an seinem, dem neuen Leben. Darf man das glauben? „Selig sind, die nicht sehen und doch

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    Gründonnerstag


    In der Nacht, da er verraten ward, sitzt Jesus gemeinsam mit seinen Jüngern zu Tisch. In Brot und Wein, mit Wort und Segen verbindet er sich mit den Seinen: „Das ist mein Leib – das ist mein Blut. Solches tut zu meinem Gedächtnis“. Das Abendmahl ist bis heute zentraler Bestandteil des christlichen Gottesdienstes.


    Mahlgemeinschaft


    Wann habe ich ihn zum letzten Mal gesehen? Welche Worte wurden gesprochen und was wurde verziehen? Wie wichtig werden diese Fragen, wenn ein geliebter Mensch stirbt.


    Wohl denen, die Abschied nehmen durften oder gar ein letztes Wort mitbekamen. Sie behalten es ein Leben lang. Vom letzten Vermächtnis Jesu berichtet der Gründonnerstag. Jesus nimmt sich viel Zeit zum Verabschieden, macht den Jüngern Mut, wäscht ihnen die Füße und gibt ihnen Worte und Zeichen für die Zeit ohne ihn. Und das Vermächtnis lebt. Noch heute bekennen Christen: Im Abendmahl ist Jesus ganz nah, auch nach 2000 Jahren noch. Er gibt uns an seinem neuen Leben

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    Palmsonntag


    Heute bejubelt, morgen fallen gelassen: der Einzug Jesu in Jerusalem am Palmsonntag steht am Anfang der Karwoche. Wenig später schlagen sie ihn ans Kreuz. Durch die Tiefe führt Gottes Weg zur Verherrlichung.


    Grenzmomente


    Es gibt Momente, in denen ist nichts, wie es scheint. Ein fröhliches Gesicht versteckt tiefe Trauer, wer Härte zeigt, kann auch barmherzig sein und hinter einer scheinbar so düsteren Zukunft verbirgt sich eine neue Chance.


    Grenzmomente sind das, unsicher und vage. Erst im Nachhinein deute ich die Zeichen richtig. Der Palmsonntag führt in eine solche Grenzzeit hinein: Die Hände, die eben noch Palmzweige schwingen, sind schon zu Fäusten geballt. Das „Hosianna“ wird zum gellenden „Kreuzige“-Ruf, fröhliche Gesichter erstarren zu Fratzen. Und doch ist es Jesu Tod am Kreuz, der den Menschen Leben bringt. Sein Weg ins Dunkel war ein Weg ins Licht, heute bekennen wir das. Im Geschlagenen, im Verachteten war Gott ganz nah. Nur wenige erkannten das

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    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“


    Man könnte denken, das ist ja einfach:


    Liebe, Herz, Punkt. Aber je mehr ich über die Jahreslosung 2024 nachgedacht habe, desto komplexer erscheint mir dieses Thema. Meine Erfahrung jedenfalls zeigt nicht, dass alles in Liebe geschieht. Nicht im Kleinen und nicht im Großen. Damit meine ich, in meinem Umfeld, beim Umgang miteinander, ob beruflich oder privat, beim Einkaufen oder im Straßenverkehr. Mit ein wenig mehr Liebe würde es weniger böse Worte geben, würden wir uns über Kleinigkeiten weniger aufregen, würden wir öfter verzeihen. Hier und da ein Lächeln, ein Danke oder ein „Das macht doch nichts“ würde unseren Alltag sicher ein bisschen heller machen.


    Und wenn uns das im Kleinen schon nicht gelingt, wie sollen dann die großen Probleme wie Kriege gelöst werden? Bei der Vorbereitung auf die Gestaltung der diesjährigen Osterkerze musste ich an ein Buch denken, welches ich vor ein paar Jahren gelesen habe:

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    Judika

    Durch seinen Leidensweg dient Jesus Christus den Menschen, indem er ihnen den Weg zu Gott neu eröffnet: In diesem Zusammenhang stehen die Texte des Sonntags. Sie erzählen von Hingabe des Liebsten, Hingabe des Lebens an Gott und die Menschen.


    Gehorsam bis zum Tod


    „Wer nicht hören will, muss fühlen.“ Wer sich nicht unterordnet, wer nicht gehorcht, muss oft genug die Konsequenzen tragen. Und doch: Blinder Gehorsam kann zur Katastrophe führen, ziviler Ungehorsam gar geboten sein.


    Es ist ein harter Gott und ein blinder Gehorsam, den der Sonntag Judika beschreibt: Ein Gott, der Ungehorsam mit Strafen schlägt und Hiob unverdient in Unglück stürzt. Ein Gott, der Jesus abverlangt, als Opfer in den Tod zu gehen? Dunkel ist dieser Gott und fern. Doch auf der anderen Seite steht Gottes Sohn, der selbst gehorsam ist, der den Menschen dient und ihnen zum Leben verhilft. Auch hinter der dunkelsten Geschichte scheint das durch: Gott will, dass allen Menschen geholfen wird. „Ich weiß,

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