Gemeindebrief für April/Mai 2021

Der neue Gemeindebrief liegt als Download bereit.

Ostern
Aufstehen zum „Halleluja“


Frage ich danach, was Menschen heute in der andauernden Gegenwart des Virus und der damit gegebenen Beschränkungen mit Ostern verbinden, steht die Frage nach dem Osterurlaub an erster Stelle. Wird es entsprechende Lockerungen geben? Werden eine Impfung oder ein Schnelltest es ermöglichen, Ostern im Urlaub zu verbringen?

Ehrlich gesagt geht es mir anders. Die Erinnerung an das Ostern des vergangenen Jahres steckt mir noch in den Knochen. Es gab keine Osternacht bei aufgehender Sonne, keinen gemeinsamen Ostergottesdienst mit jubelndem Osterruf: „Christ ist erstanden“. Auch wenn ich gerne im Frühjahr verreisen würde, kann ich eher darauf verzichten, als auf die Auferstehung an Ostern. Ich kann nicht darauf verzichten, dass mit der Auferstehung Jesu Christi auch meine eigene Auferstehung in den vielen alltäglichen Situationen möglich geworden ist. Ich brauche die Zuversicht in mir, aufstehen zu können, wenn ich eine Niederlage einstecken muss, wenn Enttäuschungen mich umwerfen wollen, wenn ich mich so recht kraft- und saftlos fühle.

Ich kann nicht darauf verzichten, dass in mir das österliche Halleluja klingt. - Das ist umso wichtiger, weil die Einschränkungen durch das Virus noch immer aktuell sind. - Aber ich kann mir das Halleluja nicht selbst sagen, nicht selbst einreden. Auferstehung wäre dann nur so etwas wie, „mich selbst am eigenen Zopf aus dem Sumpf ziehen“. Auferstehung, Rettung muss mir gesagt, mir zugesagt werden!

In der biblischen Ostergeschichte wurde es den beiden Marias gesagt: „Erschreckt nicht! Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist auferstanden!“ (Mk. 16, 6) Es ist damit auch euch und mir gesagt. Es ist gesagt: Du kannst auferstehen aus all deiner Misere, Bedrückung und Last - auch aus der, die das Virus in dir auslöst! Wenn du dieser Botschaft traust, dann klingt in dir das Halleluja.

Klingt das Halleluja in deinem Herzen, kannst du es auch singen! Zuallererst dir selbst wieder vorsingen, wenn es schwer wird und dunkel und eng: „Wes des Herz voll ist, des geht der Mund über.“ Du kannst es anderen vorsingen, im Moment noch nicht öffentlich, aber zu Hause, vielleicht vor deiner Tür und in allem, was du tust.

Du kannst es dazu selbst einüben und auch mit anderen singen* und so miteinander aufstehen zum Halleluja.

*Siehe dazu:
https://kirchenchorwerk-nordkirche.de/halleluja/

Euch allen wünsche ich in diesem Sinne ein gesegnetes Osterfest mit Halleluja.

Euer Andreas Bader, Pastor

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