Gemeindebrief Februar/März 2018

Gemeindebrief für Februar/März 2018

Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst. Offenbarung 21,6


Ein Junge an einer Wasserstelle – aufgenommen in einem Township in Südafrika. 50 000 Menschen teilen sich 50 solcher Wasserstellen. Wer Durst hat, muss das Wasser mühsam herbeischleppen. Aber immerhin: Es ist sauberes Trinkwasser.


In Deutschland drehe ich den Hahn einfach auf, wenn ich Durst habe. Wasser ist immer verfügbar. Aber dafür gibt es genug Menschen, die Durst nach anderen Dingen haben: Sicherheit, Gesundheit, Glück, eine dauerhafte Partnerschaft, Wohlstand –das sind einige der Dinge, die immer wieder bei Meinungsumfragen genannt werden. Und obwohl wir in einem der reichsten und sichersten Ländern der Welt leben und Zugang zu einem der besten Gesundheitssysteme haben, werden die Deutschen immer pessimistischer, berichten die Zeitungen. Zufriedenheit lässt sich nicht ständig steigern, ist die Erklärung der Glücksforscher. Wer ein Auto hat ist glücklich, ein zweites erhöhe nicht das Glücksgefühl. Vielleicht haben wir aber auch den Zugang zur Quelle verloren? Oder wir sind nicht mehr wirklich durstig, weil ja alles jederzeit vorhanden ist?!

Die Jahreslosung 2018 ist eine Chance darüber nachzudenken, wonach ich persönlich Durst habe. Was brauche ich wirklich zum Leben, worauf kann ich verzichten? Wofür bin ich dankbar? Sie fordert mich aber auch auf, über meine Quelle nachzudenken. Wo kann ich auftanken? Was gibt mir Sicherheit und Optimismus im Leben? Und vielleicht auch: Was zahle ich dafür?

In der Bibel ist Gott der Spender des Wassers. Er gibt jedem, der mit seinem Durst zu ihm kommt Wasser zum Leben. Wasser kann ja auch den Tod bringen – die Bilder von Flüchtlingen, die im Meer ertrinken kennen wir alle. Und Gott gibt ohne eine Bezahlung zu verlangen weder im Voraus noch im Nachhinein.

In dem Township in Südafrika haben die Kinder Durst nach Bildung. 500 Kindern bietet das Kliptown Project Unterstützung bei den Hausaufgaben, die Chance eine Fremdsprache, z.B. Deutsch, oder den Umgang mit dem Computer zu lernen. Es melden sich jedes Jahr mehr Kinder an als angenommen werden können und wer einen Platz bekommt, der gibt ihn nicht wieder auf – und geht jeden Tag zur Schule, denn das ist Bedingung. Unterstützt wird das Projekt durch viele Freiwillige, auch junge Menschen aus Deutschland. Und die hatten ihre Quelle des lebendigen Wassers gefunden.

M. Lembke-Schönfeld

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