Hier der Link zum Download
Gemeindebrief Juni/Juli 2025

AnGedacht
Das könnte den Herren der Welt ja so passen,
wenn erst nach dem Tod Gerechtigkeit käme,
erst dann die Herrschaft der Herren,
erst dann die Knechtschaft der Knechte
vergessen wäre für immer!
Liebe Gemeinde,
dieses Protestlied des Schweizer Theologen und Schriftstellers Kurt Marti begleitet mich schon seit meiner Studentenzeit. In unseren Zeiten, wo weltweit sich Herren (und Herrinnen!) zu faschistischen Zerstörern demokratischer Gesellschaften und Strukturen aufschwingen und meinen, sie könnten es besser machen als ihre Vorgänger, finde ich Trost, Mut und Hoffnung, dass auch diesmal das Gute über das Böse, das Leben über den Tod siegt. Hass und Gewalt siegen auf der Kurzstrecke. Liebe und Frieden haben den längeren Atem und gewinnen auf langer Distanz. Wir kommen von Ostern her. Da hat alles begonnen. Das Leben hat ein für alle Mal gesiegt. Darum muten diese selbstherrlichen Gebärden eines Trump oder Putin oder Erdogan oder Netanjahu so albern an. Sie meinen Macht zu haben und bloß, weil sie es können, diese zu missbrauchen. Dabei sind ihre Tage längst gezählt, ihr sich selbst so wichtig Nehmen ist nur eins: Megapeinlich!
Das könnte den Herren der Welt ja so passen,
wenn hier auf der Erde stets alles so bliebe,
wenn hier die Herrschaft der Herren,
wenn hier die Knechtschaft der Knechte
so weiterginge wie immer.
Die Auferstehung Jesu zeigt, dass das Schlimmste nie das Letzte ist, dass Gott selbst aus dem Tod neues Leben und aus dunkelsten Nächten immer wieder ein neues Morgen erschaffen kann und wird. Aus dieser Hoffnung schöpfen wir Kraft, uns für eine bessere, gerechtere und friedlichere Welt einzusetzen. Die Mächtigen sind angezählt. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie ihren Vorgängern auf den Schuttabladeplatz der Zeit folgen. Oder, wie der ehemalige Bundespräsident Gustav Heinemann gesagt hat: Die Herren dieser Welt gehen, unser Herr kommt.
Bleiben Sie zuversichtlich!
Ihr Pfarrer Uwe J. Steinmann